Diverses

Aussicht auf Geschichte: Die Gegenwart des Kolonialen.
Arne Bunk & Tanja Bächlein, Univeristät zu Köln, November 2019

Im Praxisseminar setzen sich die Studierenden mit der Gegenwart des Kolonialismus in Köln auseinander. Die Spurensuche führt zu Orten der Stadt, an denen Kolonialgeschichte geschrieben wurde oder an denen die Hinterlassenschaften dieser Zeit heute noch präsent sind. Das Vorhaben zeigt exemplarisch ein mögliches Format für die künstlerische Forschung, dabei entstehen ein (Foto-)Film sowie ein gemeinsames Heft.

Filmische Ortsbegehungen und Raumerkundungen:
Die Fotofilme von Hubert Fichte und Leonore Mau

Arne Bunk 2010 – 2017

In einer schriftlichen Arbeit setze ich mich mit vier Filmen auseinander, die der Schriftsteller Hubert Fichte und die Fotografin Leonore Mau gemeinsam für das deutsche Fernsehen angefertigt haben. Die Filme bestehen aus Fotografien und einem Kommentar, es sind sogenannte Fotofilme: Der Tag eines unständigen Hafenarbeiters (1966), Der Fischmarkt und die Fische (1968), Die spanische Treppe (1970), AGADIR 2×45 Bilder Sätze (1971).
Videolectures:
Für Präsentationen der wissenschaftlichen Arbeit entwickle und erprobe ich ein eigenes Vortragsformat: Die Schauspielerin Charlotte Pfeifer spricht die geschriebenen Texte. Ich füge den Sprachaufnahmen Bilder, Schrift und Filmausschnitte hinzu, andere Teile bleiben schwarz. Die Lectures wurden an verschiedenen Orten (Tel Aviv, Zürich, Hamburg, Berlin) präsentiert.

übersleben
Theaterinstallation nach dem Roman Die Memoiren einer Überlebenden von Doris Lessing, Hamburg 2009
Dramaturgie, Performance: Charlotte Pfeifer
Videoinstallation: Arne Bunk
Sound: Pascal Fuhlbrügge

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Ein Fundort für Hamburg Neu-Allermöhe West
Arne Bunk, Erich Pick 2007
Kunst im öffentlicher Raum

Wir möchten in Neu-Allermöhe West eine künstliche Ruine inszenieren, die eine mögliche Vergangenheit behauptet. Die Fundstücke sollen ein Ensemble von überdimensionierten Backsteinziegeln bilden, die zu einem Stück alter und unvollständiger Stadtmauer arrangiert sind. Bei näherer Betrachtung sollen sich die Überreste jedoch als Inszenierung enttarnen.
Der Backstein kann als Wahrzeichen des jungen Stadtteils und seiner Siedlungsgeschichte gelesen werden, da er hier als maßgeblicher Baustoff Verwendung findet. Diese Ruine zeigt somit weniger nostalgisch auf das Vergangene, sondern verweist auf die Gegenwart.
“Die Ruine zeigt eine prekäre Balance von erhaltener Form und Verfall, von Natur und Geschichte, Gewalt und Frieden, Erinnerung und Gegenwart, Trauer und Erlösungssehnsucht, wie sie von keinem intakten Bauwerk oder Kunstobjekt erreicht wird.” (Hartmut Böhme, Ästhetik der Ruinen)

Postersessions
Arne Bunk, Erich Pick 2005
Videos, Plakate und Fotos

Die Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) machte im September 2005 durch Plakate auf sich aufmerksam, die in kurzen Polemiken gegen die EU-Erweiterung und gegen MigrantInnen in Österreich Stellung beziehen. Auf einem der Plakate wird ein direkter Vergleich zwischen den Städten Wien und Istanbul hergestellt: Es steht geschrieben, dass Wien nicht Istanbul werden darf. In Istanbul luden wir verschiedene, in der Türkei lebende Menschen ein, über dieses Plakat zu sprechen und auf der Rückseite eine Antwort an die FPÖ zu formulieren. Abschließend wurden die Eingeladenen vor ‚ihrem’ Plakat fotografiert. Die Gesprächssituation, die Neu-Formulierung eines Slogans und die Erstellung der Fotografie wurden auf Video festgehalten.

Gülsün Karamustafa

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halbdurchlässig
Fotos für ein Verwaltungsgebäude
des Hamburger Flughafens, Wettbewerb

Arne Bunk 2003
Fotos, Wandzeichnung, schriftliches Konzept

Im unteren Stockwerk des Verwaltungsgebäudes gibt es einen Flur, in ebenmäßiger Ordnung zweigen rechts und links Türen ab. Die Türen sind aus Milchglas. Wechselt man in das oberste Stockwerk geschieht eine interessante Wandlung: Die Türen sind breiter; die Frequenz der Türen nimmt ab. Die Milchglastüren werden durch Holztüren ersetzt. Zwei Fotos von Milchglastüren sollten in maßstabsgetreuen Abzügen in die obersten Flure gehängt werden – eine subtile Intervention in eine hierarchische Architektur. Realisiert wurde eine maßstabsgetreue Wandzeichnung (Bleistift) in einer Wettbewerbsbegleitenden Ausstellung in einem Gate.

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Arne Bunk, seit 2003
Eine Sammlung unbearbeiteter Bilder

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sammlung klostermeyer / found footage
Arne Bunk 2000 – 2003
Fotos und Videos

Jörn Klostermeyer (1937) aus Braunschweig schenkt seiner Cousine einen Schrank. Der Schrank kommt nach Hamburg und bleibt bei Jörns Schwester. Die Schwester lässt den Schrank irgendwann vom Gärtner zum Recyclinghof bringen. Im Schrank sind kistenweise Dias. Auf den Dias ist Jörn zwischen 1938 und 1985 zu sehen, aber auch Petra Henning, mit ihr hatte Jörn (Mitte der 1970er) eine Liebesbeziehung. Frauke Henning (*1968) ist ebenso zu sehen, Frauke ist die Tochter von Petra. Jemand bringt die Dias vom Recyclinghof auf einen Flohmarkt, dort findet und kauft sie Arne Bunk. Arne kennt Frauke und sie erkennt ihre Mutter, Jörn und sich auf den Dias. Arne besucht Jörn und Petra.

Die Schwester 1938

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